über mein leben, memo in österreich

 
Seit 1971 lebe ich in Österreich, wo ich Zuflucht fand.
In Österreich wurde ich zu einem illegalen Ausländer gekürt, der neben dem Donaukanal schlief und sich aus Mistkübeln ernährte. In kurzer Zeit war ich genügend an das Land angepaßt, daß ich die Möglichkeit zu überleben hatte, indem ich mein Blut verkaufen bzw. chemische Experimente an meinem Körper machen lassen durfte.
Dank eines Wiener Juden, der den II. Weltkrieg als Flüchtling überlebte, bekam ich das Recht zu arbeiten (Foto: aus meinem ersten Fremdenpass in 1973).
So arbeitete ich in Metall- und Textilfabriken als Hilfsarbeiter (= sprich: Lastentier). Ich lernte die Berufe Maurer, Bautischler und Bauelektriker.
Ich arbeitete bei Agenturen als Werbegrafiker und lernte den Beruf des Druckers. 13 Jahre arbeitete ich als Grafiker und Siebdrucker in meinem eigenen Atelier, Memograf.
In Wien nahm ich in Musik und Gesang Privatunterricht. Stellte meine Grafiken aus, las meine Lyrik in öffentlichen Lesungen, sang bei Liederabenden östliche wie westliche Musik. Auch in Wien arbeitete ich für verschiedene Zeitschriften, Kurdisches Informationsblatt, Kultur- Direkt usw., als Autor und Redakteur. An der Wiener Universität studierte ich Philosophie, Orientalistik und Musikwissenschaft.
Ab 1984 beschäftigte ich mich als Drehbuchautor, Schauspieler, Regisseur und Komponist mit dem Kinofilm (Foto:1984, eine Woche bevor ich mein Atelier aufließ).
Bis heute sang ich über 200 Konzerten kurdische und türkische Volksmusik, Jazz , europäische Klassik und Kunstmusik des osmanischen Hofes und/ oder leitete die jeweiligen Formationen.
 

1986 gründete ich in Wien den kurdischen Volksmusikchor und leitete ihn.

1989 gründete ich The Big Band of Sabotage Cooperation (18 Mitglieder) und leitete sie.

1990 gab ich alle Brotberufe auf und beschäftige mich seit dieser Zeit nur mit Musik.
1991gründete ich das Hasret Ensemble, das ich noch immer leite.
Derzeit bin ich als Komponist, Ensembleleiter, Sänger (Bass), und Stimmbildner tätig.
 
 
Neben meiner Arbeit in der Musikpraxis setze ich auch meine Tätigkeit als Musikforscher fort, welche ich in jungen Jahren begann. 1990 gründete ich das 53-Tonsystem, welches die Oktave in 53 Intervalle teilt und baute in diesem System gestimmte Musikinstrumente. Erfand das Instrument Maragophon.
Seit 1999: Mehrere Förderungen der Stadt Wien, Abt. für Wissenschafts-
und Forschungsförderung, für musikwissenschaftliche Forschung.
2001: Forschungsbeauftragter des Österreichischen Volksliedwerkes.
2002: Forschungsförderungen durch Jubiläumsfonds der Österreichischen
Nationalbank für Wissenschaftsförderung,
Hochschuljubiläumsfonds der Stadt Wien für Wissenschaftsförderung und Wissenschafts- und Forschungsförderung des Kulturamts der Stadt Wien.
2002- 2005: Forschungsbeauftragter des Instituts für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie, Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien.
2006: Leiter der "Sercavan, Kurdischen Filmtage" in Wien.
2007: Leiter des Internationalen Symposiums "West- Östlicher Einklang, Modi/ ichoi/ Maqamat".
Ich bin österreichischer Staatsbürger. Ich bin in Österreich mit der Zeit seßhaft geworden, verwurzelt.
 

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start: 10. juni 2000, aktualität: 05. november 2007